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Ehrgeiz, Erfahrung und noch jede Menge vor – Marius Fuchs ist Baunatals Neuer am Kreis

Ehrgeiz, Erfahrung und noch jede Menge vor – Marius Fuchs ist Baunatals Neuer am Kreis

Vier Spieler hat der GSV Eintracht Baunatal am Ende der vergangenen Saison verabschiedet, vier neue Gesichter sind inzwischen fester Bestandteile des Teams. Mit Marius Fuchs stellen die Nordhessen nun ihren ursprünglich südlichsten Neuzugang vor. Wie alles begann und wie es weiter gehen soll, wie sich ein Bayer in Nordhessen fühlt, wie seine ehemaligen und die neuen Mitstreiter den Kreisläufer beschreiben - Hier gibt es die Antworten.

Zu Beginn bevorzugte er es noch, den Ball mit dem Fuß statt mit der Hand in die Maschen zu befördern. Doch als ihn sein Vater, zu dieser Zeit selbst Jugendtrainer im heimischen Handballverein, dann einmal mit zum Training nahm, „fand ich sofort Gefallen an der ‚neuen' Sportart und war von da an nicht mehr aus der Halle zu bekommen." Papa Fuchs - noch heute das Idol seines Sohnes - hat der GSV Eintracht Baunatal also seine Verstärkung am Kreis zu verdanken, wenn auch über Umwege. „Anfangs wurde ich von der linken Außenbahn über Halblinks bis Halbrechts eingesetzt, bis mein damaliger Bezirksauswahltrainer mein Potential am Kreis entdeckte und mich fortwährend als Kreisläufer ausbildete. Später wurde ich dann auch über diese Position in die Bayern- sowie DHB-Auswahl berufen", berichtet Marius Fuchs. Und das mit gutem Grund, wie das Umfeld seines neuen Vereins bereits während der Vorbereitungsphase feststellen durfte.

Doch so entschlossen der Student im Dienst auch zupackt, umso ‚pflegeleichter' erlebt man ihn abseits des Feldes. „Marius kann ein ruhiger Pol sein. Er verliert nicht den Kopf, was wichtig ist. Er ist ein bedachter Mensch", erinnert sich sein ehemaliger Großwallstädter Teamkollege und Kumpel Nils Kretschmer. „Marius tut der Mannschaft gut, weil er eigentlich immer positiv ist, man kann gut mit ihm sprechen, er nimmt auch vieles an und setzt es dann um. Er ist lustig und für jeden Spaß zu haben. Uns wird er definitiv in Bayern fehlen, obwohl er auf keinen Fall ein typischer Bayer ist. Da hat Baunatal echt einen super Mann bekommen." Der GSV Chef-Trainer Ralf Horstmann ist ebenfalls voll des Lobes über das umgängliche Wesen seines neuen Schützlings. „Er ist ausgesprochen offen und natürlich, will weiter kommen in seiner persönlichen Entwicklung. Er ist ein bodenständiger Typ, der neben dem Handball noch sein Studium hat. Er passt perfekt in unsere Philosophie und zur Mannschaft."

Nach den ersten Schritten unter den väterlichen Fittichen erhielt der heute 22-Jährige den nächsten Schliff im Handballförderzentrum des TV Großwallstadt, wo er drei Jahre lang lebte und lernte. „Dort bilden die Spieler nicht nur auf dem Spielfeld eine Einheit, sondern entwickeln durch das gemeinsame Zusammenwohnen und -leben auch auf privater Ebene eine enge Bindung zueinander. Dies wiederum wirkt sich spürbar positiv auf den mannschaftlichen Zusammenhalt aus. Außerdem ist die Kooperation zwischen Leistungssport und Schule durch enge Absprachen um ein vielfaches vereinfacht", erklärt er. 2011 folgte der Wechsel zum Drittligisten TV Kirchzell, parallel schnupperte er 2014/2015 mit dem TVG bereits Zweitligaluft. „Hier ist das Niveau noch einmal deutlich höher als in der 3. Liga. Alleine die athletischen Attribute der Spieler sind um ein Vielfaches besser. Das gesamte Spiel ist schneller und härter. Außerdem sind die Hallen größer und die Zuschauerzahlen deutlich höher", so Fuchs.

Als nächste Etappe dürfen sich nun die Nordhessen  über den ausgeglichenen Bayern im Team freuen. „Meiner Meinung nach ist der GSV Eintracht Baunatal ein Verein, der langfristig gesehen in die 2. Handball-Bundesliga gehört. Das Konzept, auf junge und ambitionierte Spieler zu setzten sowie das sympathische Umfeld haben mich überzeugt, dass Baunatal die richtige Wahl für mich ist." In der dritten Liga kam es bereits mehrfach zum Aufeinandertreffen zwischen dem TV Kirchzell und der Eintracht, Fuchs kennt seine neuen Mitstreiter also bereits aus der anderen Perspektive. „Das waren immer hart umkämpfte und spannende Partien. Baunatal ist eine Mannschaft mit Kampfgeist, was mich schon damals beeindruckt hat", verrät Eintrachts Neuzugang.

Inzwischen ist er selbst ein Teil dieses beeindruckenden Teams, trainiert seit beinahe drei Monaten täglich mit der Truppe und fühlt sich dabei pudelwohl: „Meine bisherigen Eindrücke sind sehr positiv. Ich wurde offen aufgenommen und fühle mich schon als ein Teil der Mannschaft. Das gesamte Team um die Mannschaft herum hat mich auch beeindruckt, da dieses sehr eng mit der Mannschaft zusammen arbeitet und immer unterstützend zur Seite steht." Eine Eigenschaft, die Kretschmer auch bei Fuchs sieht: „Er ist ein absoluter Teamplayer. Marius arbeitet am Kreis für seine Teamkollegen, aber auch neben dem Feld kann man auf ihn zählen." Auch er selbst möchte sich in die Dienste des Teams stellen. „Ich hoffe, dass ich mit meinem Kreisläuferspiel der Mannschaft weiterhelfen und das gesamte Spiel auf eine neue Stufe heben kann. Ich bringe Kampfgeist und unbedingten Siegeswillen mit, die die Mannschaft hoffentlich dabei unterstützen voranzukommen."

Kretschmer schätzt außerdem den unbändigen Einsatz seines Freundes: „Marius ist sehr ehrgeizig. Wenn er etwas will, dann versucht er auch dieses Ziel zu erreichen. Er hört gut zu und setzt um, was ihm gesagt wird. Außerdem ist er ein Kämpfer, definitiv. Er will immer 100 Prozent geben." Auch Horstmann schlägt in dieselbe Kerbe:  „Marius hat ein sehr gutes Spielverständnis, ist sehr aggressiv und weiß, was er will. Er zeichnet sich im Angriff dadurch aus, dass er gut die Sperren halten kann, das Gefühl hat, im richtigen Moment in die Lücke zu gehen und variabel abzuschließen. Er wird durch seine Präsens am Kreis und dem Wechselspiel mit Christoph Koch vor allem unser Angriffsspiel noch variabler und damit auch erfolgreicher machen. Seine Erfahrungen, schon Zweitliga-Luft geschnuppert zu haben, können uns sehr helfen." Seine Zukunft hat der junge Ballwerfer klar vor Augen. „Ich möchte auch in der nächsten Saison noch mit Eintracht Baunatal in der 2. Handball-Bundesliga spielen. Mein langfristiges Ziel ist es, ein gestandener guter Zweitligaspieler zu werden."

Im ersten Saisonspiel kam es dann auch gleich zum Aufeinandertreffen von Fuchs' Ex-Club mit dem aktuellen Team. Etwas Besonderes ist das für ihn allerdings nicht: „Ich wollte das erste Spiel gemeinsam mit meinem Team unbedingt gewinnen und die zwei Punkte in  der Rundsporthalle behalten, egal wie der Gegner heißt." Dabei hatte er „ein körperlich hartes und enges Spiel erwartet. Ich denke, dass die Entscheidung in den letzten Minuten, wenn nicht sogar Sekunden fällt", so der Vorausblick im Vorhinein. Tatsächlich konnten die Nordhessen bis zur 44. Minute (13:15) mithalten, mussten sich am Ende allerdings mit 16:22 dann doch noch unerwartet deutlich geschlagen geben. Mit dem Anpfiff gegen die Franken fiel gleichzeitig auch der für die neue Saison, das Bundesliga-Debüt für den GSV. Fuchs blickt optimistisch in die neue Spielzeit: „Ich denke, dass das für uns eine ganz neue Erfahrung sein wird, bei der wir unsere Grenzen kennen lernen und diese mit viel Einsatz und Willen auch überschreiten werden."

PM: ch/Eintracht Baunatal

Foto: Eintracht Baunatal/ publishartist.de