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Eintracht Baunatal feiert ersten Sieg in zweiter Handball-Bundesliga

Eintracht Baunatal feiert ersten Sieg in zweiter Handball-Bundesliga

29:24 in Hamm

„Na ja, ein bisschen wie Weihnachten fühlt sich das schon an", sagte GSV-Spielmacher Marvin Gabriel strahlend. „Das ist die absolute Erleichterung und Befriedigung. Denn in den ersten drei Partien haben wir unter Niveau gespielt."

Das übernahm diesmal der gastgebende ASV für die Baunataler, die ihrerseits hoch konzentriert und motiviert starteten und die Hausherren mit ihrer Entschlossenheit überraschten. 4:1 hieß es nach fünf Minuten für den Außenseiter, und Trainer Ralf Horstmann sah sich in der Annahme bestätigt, dass „jeder Hammer denkt, das machen wir schon irgendwie. Darum habe ich zu meiner Mannschaft gesagt: Wenn sie uns unterschätzen, dann gewinnen wir."

Bis es so weit war, musste der Aufsteiger allerdings noch viel Mühe investieren. Denn zunächst schien der ASV den Dreh zu bekommen, kam besser gegen die Baunataler 6:0-Deckung zurecht und legte einen 5:1-Zwischenspurt zur eigenen 6:5-Führung hin (15.). Der Favorit wähnte sich in der Spur. Und fiel dann noch tiefer. Während sich Hamm zahlreiche technische Fehler leistete, spielte der GSV konzentriert und mit viel Herzblut - und leistete sich dabei kaum Patzer. „In der ersten Halbzeit haben wir wenig Fehler gemacht", lobte Horstmann. „Da haben wir unsere Angriffe bis zur Chance durchgespielt." Und die Deckung agierte zudem engagierter gegen die immer ratloseren Gastgeber. Die entscheidende Phase, wie ASV-Coach Kay Rothenpieler feststellte. „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren", ärgerte er sich. „Mit einer katastrophalen Angriffsleistung."

Über 10:6 (15.) und 15:8 (28.) setzte sich Baunatal dank der starken Max Kroll im Tor (15 Paraden) und Linksaußen Felix Geßner (acht Tore bei neun Würfen) zum Pausen-16:9 ab.

Nach der Pause wurde die Partie dann zum Nervenspiel. Die Hammer setzten auf eine offensive 4:2-Deckung, ließen David Wiencek für die glücklosen Ondrej Zdrahala und Sebastian Schneider das Spiel lenken. Langsam, ganz langsam schmolz der Vorsprung der Gäste. In dieser Phase war's vor allem Gabriel, der sein Team im Spiel hielt. Sechs seiner sieben Treffer erzielte der Mittelmann nach der Pause, war der ruhende Pol in einem nervöser werdenden Team, das plötzlich nur noch mit zwei Treffern vorn lag (25:23/52.). Das Spiel drohte zu kippen.

„Da haben wir schon ein bisschen die Flatter gekriegt, klar", sagte Gabriel. „Aber zum Glück hat das nicht lange gehalten." Auch mit ein wenig Glück. Denn nachdem ein Ball des Baunatalers abgefangen war, fiel er Christoph Koch in die Hände -- und statt des möglichen Gegenstoßes zum 24:25 sorgte der vom Kreis aus wieder für einen beruhigenderen Drei-Tore-Vorsprung. Als dann auch noch Abwehrchef Macke verletzt vom Feld musste, war der Hammer Widerstand gebrochen und Horstmann klatschte in der 59. Minute jeden einzelnen Akteur auf der Bank ab. So, wie es sich für historische Momente gehört.

Statistik

ASV Hamm-Westfalen - GSV Eintracht Baunatal 24:29 (9:16)

Hamm: Mrkva (1.-- 20., 55. - 60.), Doden (20. - 55.) -Huesmann 1, Doldan 1, Brosch 1, Fuchs, Wiegers 2, Schneider, Macke 2, Zdrahala, Gudat 5, Wiencek 4/1, Orlowski 7, Possehl 1

Baunatal: Kroll (1. - 60.), Paar (1 Siebenmeter) - Koch 1, Buhre, Pollex 1, Schade 2, Botzenhardt, Fuchs, Räbiger 3, Gessner 8, Bornemann 4, Weinrich 3, Struif, Gabriel 7/1

Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah/Suresh Thiyagarajah (Gummersbach). Zuschauer: 1502

Siebenmeter: 1/2 - 1/1. Zeitstrafen: 8 - 6 Minuten

Spielfilm: 1:4 (5.), 6:5 (15.), 6:10 (20.), 8:15 (28.), 9:16 (30.) - 15:19 (38.), 20:24 (49.), 23:25 (52.), 23:29 (59.), 24:29 (60.).

Von Günter Thomas

Quelle: HNA

Bildunterschrift:Als Spielmacher und Vollstrecker stark: Der Baunataler Marvin Gabriel (links, hier gegen Rodgaus Philipp Keller) beeindruckte in Hamm. Archivfoto:? Schachtschneider/nh