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Eintracht-Handballer hoffen gegen Bittenfeld auf Schulterschluss mit den Fans

Eintracht-Handballer hoffen gegen Bittenfeld auf Schulterschluss mit den Fans

Kraftakt gegen Kleiderschränke
Baunatal/Kassel. Die Konkurrenz ist riesig. Das Fernsehen zeigt Dortmunds Kicker in der Champions League, in der Kasseler Rothenbach-Halle geben Melsungens Handballer ihr Europa-Debüt.

Und dennoch hoffen sie bei der Baunataler Eintracht am Mittwochabend um 20 Uhr auf den Schulterschluss zwischen Fans und Sportlern, wenn die Handballer am siebten Zweitliga-Spieltag den TV Bittenfeld in der Rundsporthalle empfangen.

„Fans und Spieler in Hüttenberg haben uns am Samstag vorgemacht, wie man in schweren Zeiten zusammenrückt und eine Trendwende schaffen kann. Unsere Jungs haben es verdient, dass wir so etwas auch wieder hinbekommen", sagte Ralf Horstmann.

Dem Trainer ist bewusst, dass seine Truppe gegen den schwäbischen Titelaspiranten heute krasser Außenseiter sein wird. „Und wer sich nur die letzten Ergebnisse ansieht, der wird keinen Pfifferling auf uns setzen." Genau das aber sieht der Coach als große Chance: „Gegen Henstedt-Ulzburg und Hüttenberg wollten wir vier Punkte holen, weil wir uns auf Augenhöhe wähnten. Aber an diesem eigenen Anspruch sind wir zerbrochen. Jetzt kommt ein Gegner aus ganz anderen Sphären. Das macht es hoffentlich leichter und wir gehen - verhältnismäßig - unbeschwert in die Partie", spekuliert „Horsti" auf denselben Effekt, der beim einzigen Saisonsieg in Hamm den Erfolg brachte.

„Ich bin gut drauf, die Jungs sind es auch", betont Horstmann im gewagten Spagat zwischen Schönreden und Mutmachen. „Wir wissen, dass es auch in Hüttenberg wieder nur acht schwache Minuten waren, in denen wir die Bude nicht getroffen und das Spiel verloren haben. Das lässt uns auch weiterhin hoffen."

Andere Lichtblicke sind die deutliche Steigerung von Phil Räbiger (Foto), die schon gegen Henstedt-Ulzburg erfolgreich getestete 4:2-Abwehr und der Kampfgeist seiner Truppe.

Dem gegenüber aber stehen personelle Sorgen nach Fabian Struifs Umknicken und Christoph Kochs Erkältung. Vor allem aber, dass Bittenfeld mit einem Kader aufkreuzt, der in die Bundesliga will und kann. „Allein die körperliche Präsenz dieser Truppe mit Kleiderschränken auf fast allen Positionen ist für jeden Gegner beeindruckend", erläutert Ralf Horstmann. Und ausgerechnet gegen diesen Favoriten soll nun der ersten Heimsieg her? „Ja", sagt der Trainer. „Wir glauben dran. Auch wenn dafür ein ungeheurer Kraftakt nötig sein wird - und die Rückendeckung der Fans."

ZUM GEGNER: TV BITTENFELD

8 - 3 - 4 - 14 - 7 - 4, das sind die Platzierungen der Bittenfelder in den vergangenen Jahren. Zuletzt fehlte nur ein Punkt zum Bundesliga-Aufstieg, der nun das Ziel der Wild Boys ist. Trainer ist Jürgen Schweikardt (34), sein Bruder Michael (früher Melsungen) der Spielmacher. Die Schwaben, mit 8:4 Punkten Tabellenvierter, haben zwölf Spieler im Kader, die länger sind als 1,90 m. Allen voran 2,09-Hüne Dominik Weiß im Rückraum links. Rechts sind der Bundesliga-erprobte Lars Friedrich und der geschmeidige Djibril M'Bengue gesetzt. Nummer eins im Tor ist der Kroate Dragan Jerkovic (38), der mit Eisenach einst erste Liga spielte.

Von Gerald Schaumburg

Quelle: HNA-Online
Foto: publishartist.de