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Gute Gefühle trotz 28:30

Gute Gefühle trotz 28:30

Baunataler Handballer bringen Bittenfelder Kleiderschränke mächtig ins Wackeln

Baunatal. Die Punkte waren wieder weg. Und dennoch sagte Phil Räbiger am späten Mittwochabend: „Heute gehen wir mit ganz anderen, viel besseren Gefühlen nach Hause als in den letzten Wochen.“ Gewiss - auch beim 28:30 (11:14) gegen den TV Bittenfeld hatten die Baunataler Handballer ihren ersten Heimsieg verpasst. Doch trotz der sechsten Niederlage im siebten Anlauf war dieser von Courage und Verve geprägte Auftritt der kampfstarken Großenritter ein großer Schritt nach vorn – „sofern wir die Leistung in den nächsten Spielen bestätigen können“, wie Räbiger einräumte.

Zehn Tage nach dem haarsträubenden Auftritt im Aufsteigerduell gegen Henstedt-Ulzburg (23:32) bewies die Eintracht diesmal, so bilanzierte Trainer Ralf Horstmann zurecht, „dass wir leben, dass wir uns weiterentwickeln". Und freute sich vor allem darüber, „dass wir endlich einmal gezeigt haben, was wir können".

Schweikardt: „Sind heilfroh"

Und das war so gut, dass die Kleiderschränke aus Bittenfeld wackelten und ihr Coach Jürgen Schweikardt am Ende eingestand, „heilfroh über diese beiden glücklichen Punkte" zu sein. Seine Hünen hatten sich über die treffsicheren Halben Lars Friedrich und Dominik Weiß zwar rasch einen 5:2-Vorsprung herausgeschossen (6.), konnten diese entschlossen und beseelt auftretenden Baunataler aber nie abschütteln. Trotz Gebälktreffern von Marvin Gabriel und Phil Räbiger blieben die Hausherren auf Schlagdistanz.

Weil Christian Schade von Außen zwar leer ausging, vom Strich aber und in Tempogegenstößen konsequent vollstreckte. Weil der eingewechselte Conny Paar im Kasten immer stärker wurde, weil selbst der Ausfall von Kreisläufer Marius Fuchs mit einer Knöchelverletzung nach Michael Schweikardts Foul das Team nicht aus der Bahn warf. Und weil die diesmal kompakte, zupackende Deckung die Basis war für endlich auch durchschlagskräftige Angriffe.

Mit Phil Räbiger, der auf gutem Weg zu alter Stärke ist und viermal unwiderstehlich traf. Mit Marvin Gabriel (5) und Hendrik Pollex (5), die dasselbe auszeichnete wie Thorben Buhre: Die Entschlossenheit, um jeden Preis den Ball im TVB-Tor zu versenken.

Und so blieb die Eintracht tatsächlich dran. Erzielte das Tor des Tages, als Dennis Weinrichs Bodenpass in den freien Raum von Pollex veredelt wurde (11:12/23.). War in der zweiten Halbzeit sieben Mal bis auf ein Tor heran, ehe eben Buhre endlich das 26:26 (54.) gelang, als er sich im Fallen mit letzter Konsequenz gegen zwei Rivalen durchgetankt hatte.

Endlich gelang nun auch der Schulterschluss mit den nur 459 Fans, „die aber mehr Stimmung gemacht haben als 1000 gegen Großwallstadt" (Räbiger). Pollex traf zum 27:27 (57.), Gabriel zum 28:28 nur zwei Minuten vor Schluss. Doch ein Missverständnis zwischen Gabriel und Christoph Koch sowie Treffer von M'Bengue und Baumgarten auf der anderen Seite verhinderten, dass diese Baunataler nicht nur mit guten Gefühlen, sondern auch mit zumindest einem Punkt aus der Halle gingen. Er wäre allemal verdient gewesen.

Von Gerald Schaumburg

Quelle: HNA-Online

Foto: puplishartist.de