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Hoffen auf den nächsten Schritt: Baunataler Eintracht wagt sich

Hoffen auf den nächsten Schritt: Baunataler Eintracht wagt sich

Baunataler Handballer fahren am Samstag mit besonderen Erinnerungen nach Coburg
Baunatal. Es ist 20 Monate schon her. Und dennoch ist die Erinnerung an das letzte Gastspiel beim HSC Coburg in den Reihen der Baunataler Eintracht sehr präsent: 26:27 stand es am 3.Februar 2013, damals noch in der dritten Liga, und die Nordhessen hatten Sekunden vor Schluss die Chance zum Ausgleich.

Marvin Gabriel hatte das Zeichen gegeben, Linksaußen Felix Geßner (Foto) lief los, sprang ab und bekam den Ball mustergültig serviert zum Kempa-Trick. „Es hat alles gepasst, nur mein Wurf nicht", sagt der 23-Jährige heute - und ärgert sich noch immer über die verpasste Chance zum Punktgewinn. „Ich habe lang hoch geworfen und nur die Latte getroffen."

Erinnerungen. Und doch eine Rückblende, die nun zur Motivation taugt. Geßner genauso wie seinen Teamkameraden. „Wir sind unheimlich heiß darauf, es diesmal besser zu machen." Die Chance dazu haben sie am Samstag um 19.30 Uhr, wenn in Coburg das Aufsteigerduell der 2. Handball-Bundesliga angepfiffen wird.

Ein Spiel aber, in das die Großenritter erneut als krasser Außenseiter gehen. Denn im Gegensatz zum Ranglisten-Letzten (3:15 Punkte) stehen die Coburger (10:8) als Tabellenachter und bester Neuling gut da, profitieren von den Investitionen ins Team. Coach Jan Gorr, einst Co-Trainer der Nationalmannschaft, verfügt mit dem Ex-Mündener Till Riehn und Philipp Seitle (früher Landwehrhagen) als Regisseure, 50-Tore-Mann Florian Billek (Balingen) auf rechtsaußen sowie Jiri Vitek (Bergischer HC) und Matthias Gerlich (Leipzig, RN-Löwen) im Rückraum über Bundesliga-erprobte Leistungsträger.

„Diese Truppe gehört ins obere Drittel der zweiten Liga und ist nicht mehr vergleichbar mit dem Team von 2013", urteilt Ralf Horstmann. Und da sich in der Formation des Eintracht-Trainers weitaus weniger verändert hat seither, arrangiert er sich leicht mit der Rolle des Außenseiters. „Niemand erwartet von uns einen Sieg in Coburg. Wir selbst aber erwarten von uns, dass wir den nächtsen Schritt schaffen in unserer sportlichen Entwicklung und anknüpfen können an die starke erste Halbzeit gegen Aue", sagt Horstmann. „Und da käme jeder Punktgewinn gerade recht."

Um weiter Selbstvertrauen tanken zu können, müsse auf der zuletzt gezeigten Steigerung im Defensivverbund mit den Torhütern und im schnellen Umschaltspiel aufgebaut werden. „Es ist ein Fortschritt, dass wir die Spielmacher Gabriel und Weinrich nicht mehr fliegend wechseln, sondern auch in der Abwehr einsetzen und insgesamt defensiver verteidigen. Aber wir müssen vorn auch mal aus zehn Metern treffen, noch geduldiger werden und passsicherer gegen eine 6:0-Deckung", mahnt Horstmann. Damit nicht wieder alles von Geßners letztem Wurf abhängt.

Von Gerald Schaumburg

Quelle: HNA-Online
Foto: publishartist.de

Und hier der Vorbericht vom HSC Coburg