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Ent­schei­dung in nur 68 Se­kun­den

 

23:35 – Statt drit­tem Sieg in Fol­ge er­le­ben Bau­na­ta­ler Hand­bal­ler Feh­ler­fes­ti­val ge­gen Kre­feld

Zwei Aus­wärts­sie­ge hin­ter­ein­an­der hat­ten Hoff­nun­gen ge­weckt auf den drit­ten Streich. Ein for­mi­da­bles, be­frei­en­des Er­folgs­er­leb­nis soll­te end­lich auch in ei­ge­ner Hal­le her. Statt­des­sen aber gab’s ei­nen un­ge­ahn­ten Platt­schuss, ei­nen wah­ren Keu­len­schlag für die Bau­na­ta­ler Hand­bal­ler. Nach dem 23:35 (11:16) ge­gen die HSG Kre­feld, die schon jetzt auf den Auf­stieg 2018 hin­ar­bei­tet, be­stimm­ten Frust und Ent­täu­schung, Fas­sungs­lo­sig­keit und Ent­set­zen die Stim­mung im Ein­tracht-La­ger.

„So ei­ne Plei­te tut weh, aber sie wird uns nicht um­wer­fen.“So be­en­de­te Trai­ner Mir­ko Jaiss­le sei­ne Su­che nach den rech­ten Wor­ten. Na­tür­lich wä­re es pri­ma, wür­de die­ser Auf­tritt sich nicht als ka­pi­ta­ler Rück­schlag für sei­ne Gro­ßen­rit­ter auf dem Weg in ge­si­cher­te Ta­bel­len­re­gio­nen er­wei­sen. Aber das Fang­feh­ler- und Fehl­wur­fes­ti­val sei­ner Man­nen an die­sem schwar­zen Sams­tag hin­ter­ließ viel Sprach­lo­sig­keit.

Vom An­pfiff weg hat­ten die Bau­na­ta­ler Pro­ble­me mit der of­fen­si­ven De­ckung der Kre­fel­der. Den­noch blie­ben sie bis zum 6:6 nach zwölf Mi­nu­ten auf Au­gen­hö­he. Das aber än­der­te sich dann grund­le­gend: Bin­nen 68 Se­kun­den zo­gen die Sei­den­städ­ter auf 9:6 da­von.

Ein frei ver­wor­fe­ner Ball am Kreis von Finn Hu­jer, Pat­zer von Phil Rä­bi­ger und Fe­lix Geß­ner – drei Ge­schen­ke, drei Ge­gen­to­re, die frü­he Ent­schei­dung. Am En­de bi­lan­zier­ten die Gro­ßen­rit­ter nicht we­ni­ger als 22 Fehl­wür­fe und 18 tech­ni­sche Schnit­zer. „So vie­le hat­ten wir in den bei­den Spie­len zu­vor ins­ge­samt nicht“, ha­der­te Trai­ner Jaiss­le. Und Paul Gbur, mit fünf Tref­fern noch bes­ter Schüt­ze der Haus­her­ren, bi­lan­zier­te: „Die Flut an Feh­lern hat uns sport­lich das Ge­nick ge­bro­chen, wir ha­ben Kre­feld zum Tem­po­ge­gen­stoß ein­ge­la­den.“In Zah­len aus­ge­drückt: Zehn von elf Schnellan­grif­fen nutz­ten die Gäs­te eis­kalt zu leich­ten To­ren aus.

Mit ih­rer Drei­tore­füh­rung im Rü­cken do­mi­nier­ten sie ab der 16. Mi­nu­te im­mer ein­deu­ti­ger die Par­tie. Gut or­ga­ni­siert, ab­ge­zockt und cle­ver zog die HSG ihr Spiel auf, all­zu oft viel zu un­ent­schlos­sen ge­stört von den Haus­her­ren. „Ich ken­ne die Jungs aus ge­mein­sa­men Zei­ten an­ders, heu­te ha­ben sie doch die Köp­fe hän­gen las­sen“, be­fand Kre­felds Links­au­ßen Thor­ben Buh­re. Der Ex-Bau­na­ta­ler hat­te er­lebt, dass der ein­ge­wech­sel­te Da­ni­el Horn im Tor mit tol­len Pa­ra­den die Ein­tracht vor der Pau­se noch im Spiel hielt, beim ka­pi­ta­len Fehl­start in die zwei­te Halb­zeit (12:21/38.) aber auch kein Ret­tungs­an­ker mehr sein konn­te an­ge­sichts der haar­sträu­ben­den Feh­ler und Miss­ver­ständ­nis­se sei­ner Vor­der­leu­te.

Der Ein­tracht ge­lang kaum noch et­was, Kre­feld da­ge­gen al­les. Nicht ein­mal zur Scha­dens­be­gren­zung reich­te es, al­le drei Sie­ben­me­ter wur­den kläg­lich ver­ge­ben. Zum Leid­we­sen auch von Ni­k­las Plü­ma­cher. Der Links­hän­der er­ziel­te zwar drei blitz­sau­be­re To­re, Par­ty­lau­ne aber kam bei ihm am 22. Ge­burts­tag nicht auf.

Von: Gerald Schaumburg

3. Hand­ball-Li­ga West GSV Ein­tracht Bau­na­tal - HSG Kre­feld 23:35 (11:16) Bau­na­tal: Paar (3 Pa­ra­den), ab 18. Horn (12) - Gbur 5 To­re, Hu­jer 1, Plü­ma­cher 3, Scha­de, Vo­gel 3, Schütz, Rä­bi­ger 4, Geß­ner 3, Ga­b­ri­el 3, Drön­ner 1 Kre­feld: Ruch (10/1 Pa­ra­den), ab 47. Nip­pes (6/2) - Hei­mans­feld 4 To­re, Breu­er 3, Hom­brink 2, Go­er­den 4, Schnei­der 3, Pl­hak 6/2, Gent­ges 3, Kuh­fuss 1, Pa­ga­lies 2, Buh­re 3, Pol­man 4 Schieds­rich­ter: Frie­del/Herr­mann (Aue). Zu­schau­er: 405 Sie­ben­me­ter: 0/3 - 2/3. Zeit­stra­fen: 8:12 Mi­nu­ten Ro­te Kar­te: Scha­de (52., Foul­spiel) Spiel­ver­lauf: 3:4 (7.), 5:4 (10.), 6:5 (12.), 6:9 (16.), 9:11 (21.), 9:13 (24.), 10:16 (30.), 11:16 - 12:21 (38.), 15:23 (40.), 15:25 (42.), 16:27 (46.), 18:31 (51.), 21:31 (55.), 23:35

Quelle: HNA - Ausgabe 24.10.2016