Nachbericht > GSV - Neusser HV
Eine Niederlage, die Mut macht
Handball: Drittligist Baunatal verliert gegen Spitzenreiter Neuss 26:30 – und ist trotzdem zufrieden.
Keine Enttäuschung. Keine Trauer. Kein Frust. Trotz einer 26:30 (13:15)-Niederlage verließen die Drittliga-Handballer des GSV Eintracht Baunatal erhobenen Hauptes das Spielfeld. „Die Jungs müssen sich nicht grämen. Ich bin absolut zufrieden“, sagte Eintracht-Trainer Mirko Jaissle nach 60 unterhaltsamen Minuten. Schließlich war nicht irgendwer zu Gast in der Baunataler Rundsporthalle, sondern der ungeschlagene Spitzenreiter Neusser HV. Die Gastgeber boten dem Favoriten lange Paroli.
Nach der herben Klatsche in Hagen eine Woche zuvor haben sich die Baunataler am Samstagabend vor 500 Zuschauern eindrucksvoll zurückgemeldet. „Insgesamt haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt. Das macht Mut für die kommenden Aufgaben“, sagte Phil Räbiger, der nicht nur wegen seiner sieben Treffer zu den besten Eintracht-Akteuren zählte. Was von der Partie übrig bleibt:
BAUNATALS KAMPFGEIST
Knapp 40 Minuten begegneten sich die Teams auf Augenhöhe. Ab und an schlichen sich bei der Eintracht Nachlässigkeiten ein, da machten es die Nordhessen den Gästen vom Niederrhein zu einfach, vor allem bei Gegentreffern aus dem Rückraum und durch die Mitte. „Aber ansonsten stand unsere Abwehr. Wir müssen uns keine Vorwürfe machen“, sagte Baunatals Spielmacher Marvin Gabriel. Kämpferisch habe der Auftritt zu den besseren Spielen der Saison gezählt.
Besonders im ersten Durchgang überzeugte Baunatal mit mannschaftlicher Geschlossenheit. Dank einiger sehenswerter Paraden von Daniel Horn, der nach einer Viertelstunde für Conny Paar ins Eintracht-Tor wechselte, machten die Gastgeber aus einem 6:10 (16. Minute) ein 11:11 (24.). Zudem war Linksaußen Felix Geßner abermals in Torlaune – so gestalteten die Hausherren die Partie offen. 13:15 hieß es zur Pause.
BAUNATALS KNACKPUNKT
Überhaupt hielt die Eintracht dagegen. Blieb dran. Nach dem Treffer von Paul Gbur glich sie aus zum 16:16 (38.). Doch in der Folge fehlte Glück und Genauigkeit. Gbur trifft den Pfosten (39.), Christian Schade wirft daneben (41.), Schade setzt einen Siebenmeter an die Latte (44.), Räbiger verfehlt das Tor (46.) – diese Phase war der Knackpunkt: Der Tabellenführer aus Neuss zog nach einem Treffer von Thomas Heider auf 23:17 davon (47.). Nun drohte ein Debakel. Aber Baunatal ließ sich nicht hängen, zudem schalteten die Gäste einen Gang zurück, somit hielt die Eintracht die Niederlage in Grenzen.
NEUSSER BREITE
Den entscheidenden Faktor brachte Marvin Gabriel auf den Punkt: „Am Ende war es eine Kraftfrage. Uns fehlte dann die Durchschlagskraft.“Dem pflichtete Räbiger bei: „Ab der 40. Minute wurde jeder Schritt schwieriger.“Während der Neusser Trainer Ceven Klatt fröhlich durchwechselte, hatte Jaissle nicht die Möglichkeit, auf einen breiten Kader zuzugreifen.
Hinzu kam die individuelle Klasse der Neusser. Als Beispiel sei Thomas Heider genannt. Im ersten Durchgang agierte der Hüne ausschließlich im Mittelblock und machte es dem Baunataler Angriff richtig schwer. Nach der Pause tauchte Heider zusätzlich in der Neusser Offensive auf und markierte mal eben fünf Treffer aus dem Rückraum. Kurzum: Die Neusser sind top besetzt und lieferten in Baunatal den Beweis, warum sie in dieser Saison noch nicht einmal verloren haben.
Quelle: Printausgabe HNA Kassel-Süd, Deutschland
Zum Ergebnisbericht auf HNA-Online (28.01.2017) hier klicken.
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Baunatal: Horn, Paar - Gbur (4), Hujer, Plümacher (3), Schade (1), Schütz, Räbiger (7), Geßner (7), Gabriel (3), Drönner (1).
Neuss: Bozic, Moldrup (Tor) – C. Klasmann (7), Pankofer (6/3), Fütterer (n.e.), Bahn (1), Gipperich, Schneider (1), Reuland (1), Handschke (1), Aust (5), Johnen (3), Thomas (4), Basic (n.e.), Weis (1).