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Nachbericht > GSV - HSC 2000 Coburg II

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Nach Heimniederlage: Der Druck steigt bei Eintracht Baunatal

Eine Reaktion wollten sie zeigen, nach vier sieglosen Spielen und einem Trainerwechsel mit einem Erfolg die emotionale Trendwende schaffen und letzte Zweifel am Klassenerhalt beseitigen. Aber auch Dennis Weinrich löste die mentale Blockade bei der Baunataler Eintracht (noch) nicht. 28:31 (16:15) verlor der Handball-Drittligist gegen Kellerkind Coburg II und hat mit Blick auf die Tabelle jetzt mehr Druck als zuvor.

„Dennis hat einen tollen Job gemacht in der Woche, hat ganz gezielt in Kleingruppen zum Beispiel am Problem unserer Chancenverwertung gearbeitet und versucht, wieder Lockerheit reinzubringen“, erklärte Kapitän Christian Schade. „Aber uns fehlen Sicherheit und Selbstverständlichkeit in den Abläufen, die seit Langem latente Verunsicherung wegzubekommen, das geht nicht von jetzt auf gleich.“

Einmal mehr gingen die Großenritter nicht wegen fehlender spielerischer Klasse leer aus. Schließlich hatten sie gleich zweimal die Chance, die Partie für sich zu entscheiden. 14:9 lagen sie nach 23 Minuten schon vorn, und gingen doch nur mit einem 16:15 in die Pause. Weil urplötzlich Coburgs Halblinker Andreas Wolf, den Trainer Martin Röhrig „eigentlich nach 20 Minuten vom Feld holen wollte“, weil er an der Kette lag, viermal den Ball ins Eintracht-Tor wuchtete.

Eine Viertelstunde später beim 24:20 schienen die Weichen erneut zum ersehnten Sieg gestellt. Doch Röhrig nahm eine Auszeit, ließ sich von seinem Team auf eine 5:1-Deckung umstimmen und zog seinen Joker: Christopher Härtl. Der A-Jugendliche kam für Wolf – und tat es diesem gleich. Unbekümmert und unorthodox knallte er der Eintracht nun vier Mal das Runde ins Eckige. Bei seinem 26:25 (51.) in Unterzahl war der HSC dran, bei Schramms 27:28 (56.) die Wende geschafft.

Und nun offenbarten die Hausherren, wie fragil ihr Nervenkostüm nach wie vor ist. „Wehrt Euch,“ rief Eintracht-Urgestein Wolfgang Leimbach von der nur spärlich besetzten Tribüne. Doch einmal mehr spielten die Nerven den Großenrittern einen Streich.

Plötzlich waren sie wieder da, die Ballverluste, die Fehlwürfe, das große Flattern. Gegen eine HSC-Abwehr, in der Jonathan Rivera mit der Erfahrung eines 39-Jährigen den jungen Baunatalern den Schneid abkaufte. Auch Phil Räbiger, der so großartig voranging beim GSV, rackerte, Würfe blockte, scharfe Pässe spielte und mit sieben Toren allein im ersten Durchgang beeindruckte, musste nun zurückstecken. Aufgerieben in der Deckung, ähnlich wie Sven Vogel, der gar nicht weit genug herauskommen konnte, um Wolf und Härtl weiter auf Wurfdistanz zu halten. Und wie Paul Gbur, der nach Florian Weiß’ früher zweiter Strafe beherzt und gut die Regie übernommen hatte.

„Unser Umschaltspiel mit zunächst zehn Toren in erster und zweiter Welle läuft. Wir haben zweimal die große Chance, davonzuziehen und den Deckel draufzumachen. Aber dann zerbrechen wir wieder an dem Anspruch von uns selbst und anderen, die Hälfte aller Gegner aus der Halle schießen zu müssen“, sagte Weinrich. Der Neue, der einen guten Einstand gab, aber mangels Happy End noch viel Arbeit hat.

Gerald Schaumburg

Quelle: HNA.de

Statistik zum Spiel: SIS-Handball.de