Nachbericht > GSV - SG Bruchköbel
Zum Abschied einen Sirtaki
25:27 – Eintracht Baunatal verliert das letzte Spiel mit Paar und Schade gegen Bruchköbel
HNA Hessische Allgemeine (Kassel-Süd), Deutschland
Die Beine waren schwer. Zumal der letzte Kraftakt des Baunataler Minikaders ohne sportliches Happy End geblieben war. Gefeiert wurde dennoch in der Rundsporthalle. Von den GSV--Handballern, die nach dem 25:27 (10:14) gegen die SG Bruchköbel ihre langjährigen Stützen Constantin Paar und Christian Schade verabschiedeten. Und von den Gästen, die nach zuletzt 19:17 Punkten doch noch den Abstieg aus der dritten Liga vermieden.
DIE VORAUSSETZUNGEN
Gut, dass die Eintracht nach zuvor 5:1 Punkten den Klassenerhalt schon sicher hatte. Denn mit Gabriel, Gbur, Räbiger und Rehberg fehlten vier Säulen des Stammsechsers. Christian Schade hatte wegen einer Erkältung im Bett gelegen, auch am Mittwoch an seinem 37. Geburtstag. „Aber dieses letzte Spiel wollte ich auf keinen Fall verpassen“, berichtete der Linkshänder, der angesichts der Ausfälle sogar mal wieder als Halbrechter ranmusste.
DAS SPIEL
Zwei Tempogegenstöße von Schade und Felix Geßner, ein Tor von Niklas Plümacher – nach vier Minuten steht es 3:0. Läuft. Nein! Denn das Polster ist rasch aufgezehrt, weil bei der Eintracht mit den vier Etablierten auch die Linie und die Durchschlagskraft im Angriff fehlen. Viel zu überhastet wird abgeschlossen, allein sechs Wurfversuche werden bis zur Pause von Bruchköbels Abwehr geblockt. Über den Kreis geht erst etwas, als Magnus Rulff durch Niklas Willrich ersetzt wird. Der erzielt mit seinem ersten Wurf prompt das 8:7 (19.) – doch es ist die letzte Führung der Hausherren.
Angeführt vom überragenden Spanier Nuez Ramos (39), der schon seit 18 Jahren in Deutschland lebt, wendet der Gast das Blatt. Führt zur Pause schon mit vier Treffern, spielt die Variabilität seines großen Kaders gegen die nur acht Feldspieler der Großenritter aus. Deren bedingungsloser Abwehrkampf verheißt beim 22:24 (54.) dennoch Erfolg. Aber nach Geßners Traumtor nach Florian Weiß’ Kempa-Anspiel zieht der Gast seinen Joker: Der im Winter geholte Tscheche Daniel Zourek kommt, wuchtet dreimal den Ball ins Netz und lässt Aufsteiger Bruchköbel mit seinen 70 Fans ausgelassen den Klassenerhalt feiern.
DER ABSCHIED
„Mann, jetzt bin ich platt“, gesteht der scheidende Kapitän Schade ein. „Wir haben es versucht, kämpferisch alles gegeben. Aber mit nur acht Feldspielern, von denen Niklas Plümacher wegen einer Schulterverletzung nicht einmal werfen kann, war nicht mehr drin.“ Er verlasse diese „Supertypen“ mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Immerhin: Schade erzielte vier Tore, Constantin Paar verabschiedete sich Sekunden vor Schluss mit einer Glanzparade bei Heuers Solo. „Ich gehe mit einem gehaltenen Ball in Rente“, sagt der Torwart gequält, „eine Niederlage trübt die Stimmung beim Abgang.“ Paar freut sich über eine diesmal gut gefüllte Halle, viel Unterstützung und „ein bewegtes Leben in diesem Verein“. Als er verspricht, gern wiederzukommen – „als Zuschauer dann“–, spitzen die mitfeiernden Oldies der vierten Mannschaft die Ohren. „Den Consi hätten wir gern bei uns im Team dabei“, sagt Jörn Grabowski als frisch gebackener Meister. In der C-Klasse.
DIE PARTY
Was mit dem Sirtaki und Abschiedsgeschenken begann, wurde fortgesetzt auf der Kasseler Partymeile. Es folgten traditionell nach dem letzten Spieltag ein Frühschoppen am Sonntag und am Nachmittag das Ansehen des DHB-Pokalfinals. Gemeinsam in einer Kneipe.
Statistik zum Spiel: SIS-Handball.de
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