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3. Sieg im 3. Spiel - Serie hält an!

3. Sieg im 3. Spiel - Serie hält an!

Ab­wehr ist der Trumpf

Für den Bau­na­ta­ler 33:22-Er­folg ge­gen Co­burg II in der 3. Li­ga

HNA Hessische Allgemeine (Kassel-Süd), Deutschland

Das war ein­drucks­voll. Der GSV Ein­tracht Bau­na­tal hat sei­nen Hö­hen­flug in der 3. Hand­ball-Li­ga fort­ge­setzt. Der 33:22 (18:12)-Er­folg ge­gen den HSC Co­burg II war der drit­te Sieg der Gro­ßen­rit­ter im drit­ten Sai­son­spiel. Wir nen­nen fünf Grün­de für den sou­ve­rä­nen Heim­er­folg in der Rund­sport­hal­le.

1. Der Tor­wart:

Ge­nau ge­nom­men, war es für Ma­ri­an Müg­ge nicht sein De­büt in der 3. Li­ga – schließ­lich stand der Tor­wart in Wetz­lar für ei­nen Sie­ben­me­ter schon im Tor. Aber dies­mal war der 19-Jäh­ri­ge rich­tig ge­for­dert. Da Da­ni­el Horn an­ge­schla­gen auf der Bank saß, spiel­te Müg­ge erst­mals von Be­ginn an und wur­de ins kal­te Was­ser ge­wor­fen.

Al­so war es ge­gen Co­burg ir­gend­wie schon sein De­büt und so sag­te er nach der Par­tie: „Zu Be­ginn war ich et­was ner­vös.“Die ers­ten bei­den Bäl­le muss­te Müg­ge pas­sie­ren las­sen. Den drit­ten Ball hielt er und sam­mel­te Selbst­ver­trau­en. In der zwei­ten Halb­zeit wur­de er immer stär­ker. In der Schluss­pha­se spiel­te er wie im Rausch und be­kam ge­fühlt an je­den Ball noch ei­ne Hand. „Wenn es läuft, dann läufts. Aber mir ist schon ein gro­ßer St­ein vom Her­zen ge­fal­len“, sag­te Müg­ge. 23 Pa­ra­den zeig­te er – bei nur 22 Ge­gen­to­ren – ein her­vor­ra­gen­der Wert. Und so klopf­ten ihm sei­ne Team­kol­le­gen nach dem Sieg kräf­tig auf die Schul­tern – auch sein Trai­ner Flo­ri­an Och­mann: „Ich freue mich für Ma­ri­an, er hat stark ge­hal­ten.“

2. Die Ab­wehr:

Ein wei­te­rer Ga­rant für den deut­li­chen Er­folg war die Ab­wehr. Und dort stach er­neut der Mit­tel­block mit Fynn Rein­hardt und Phil Rä­bi­ger her­aus. Im­mer wie­der stopp­te das Duo die An­grif­fe der Co­bur­ger. Auch die Ne­ben­leu­te pack­ten kräf­tig zu. „Wir ha­ben das ge­spielt, was wir woll­ten. Aus der star­ken Ab­wehr her­aus sind wir vie­le Tem­po­ge­gen­stö­ße ge­lau­fen“, sag­te Och­mann. Nach zwei er­folg­rei­chen Kon­tern in Fol­ge durch Fe­lix Geß­ner und Sven Vo­gel führ­te die Ein­tracht in der 26. Mi­nu­te beim 16:9 erst­mals mit sie­ben To­ren.

3. Die va­ria­ble Of­fen­si­ve:

„Wir hat­ten gro­ßen Re­spekt vor der Co­bur­ger 3:2:1-Ab­wehr“, sag­te Och­mann. Schließ­lich kas­sier­te der HSC vor ei­ner Wo­che beim Re­mis ge­gen Nie­der-Ro­den nur 21 Ge­gen­to­re. „Wir ha­ben im Trai­ning in die­ser Wo­che den Schwer­punkt dar­auf ge­legt, ge­gen die­se De­ckungs­form Lö­sun­gen zu fin­den“, sagt der Ein­tracht-Trai­ner. Und die­se fan­den die Bau­na­ta­ler im­mer wie­der. Die Gro­ßen­rit­ter mach­ten Druck auf die HSC-Ab­wehr und hat­ten dann im­mer wie­der das Au­ge für den frei­en Mann auf Au­ßen, am Kreis oder auch im Rück­raum. So zer­leg­ten sie die Co­bur­ger De­ckung. Wie va­ria­bel die Bau­na­ta­ler spiel­ten, zeigt auch die Tat­sa­che, dass bis auf Rein­hardt al­le Feld­spie­ler tra­fen. Da­für zeig­te der 18-Jäh­ri­ge, der erst ab Mit­te der zwei­ten Halb­zeit auch in der Of­fen­si­ve spiel­te, ei­ni­ge star­ke An­spie­le.

4. Die jun­ge Gar­de:

In der 42. Mi­nu­te führ­te die Ein­tracht 23:14 – das Spiel war ent­schie­den. Da ließ Och­mann in der Of­fen­si­ve sei­ne jun­ge Gar­de ran: Fynn Rein­hardt und Flo­ri­an Weiß im Rück­raum, am Kreis Ni­k­las Will­rich und auf Links­au­ßen Fre­de­rik Drön­ner. Sie spiel­ten ne­ben Ke­vin Tro­gisch und Vo­gel. Das tat dem Bau­na­ta­ler Spiel aber kei­nen Ab­bruch. Auch die Youngs­ter spiel­ten im­mer wie­der se­hens­wer­te To­re her­aus. Letzt­end­lich bau­ten sie die Füh­rung zum 33:22-Er­folg so­gar noch aus.

5. Der Te­am­geist:

Die Bau­na­ta­ler sieg­ten dank ei­ner star­ken Mann­schafts­leis­tung, die auch auf dem Te­am­geist grün­det. Ein Bei­spiel? Als in der 37. Mi­nu­te Ke­vin Tro­gisch mit dem 22:14 sein ers­tes Dritt­li­gaTor im drit­ten Sai­son­spiel ge­lang, ju­bel­te die gan­ze Mann­schaft über das Tor. Auch Och­mann freu­te sich für den Neu­zu­gang: „Ke­vin ist heu­te in der 3. Li­ga an­ge­kom­men.“

Kommentar Manuel Kopp (HNA):

Drit­tes Spiel, drit­ter Sieg. Der Sai­son­auf­takt der Bau­na­ta­ler Hand­bal­ler ist be­ein­dru­ckend und der bes­te Start seit fünf Jah­ren. In der Auf­stiegs­sai­son 2013/14 war der Dritt­li­gist mit sechs Sie­gen ge­star­tet. Da­nach hat­te der GSV in je­der Sai­son den Start ver­patzt.

Das ist in die­ser Spiel­zeit an­ders. Und das ist kein Zu­fall. Trai­ner Flo­ri­an Och­mann hat in der Vor­be­rei­tung gro­ßen Wert auf die Ab­wehr­ar­beit ge­legt. Das hat sich in den ers­ten drei Sai­son­spie­len aus­ge­zahlt. Die star­ke Ab­wehr ist die Ba­sis des Bau­na­ta­ler Er­folgs – na­tür­lich im Zu­sam­men­spiel mit den gu­ten Leis­tun­gen der Tor­hü­ter Da­ni­el Horn und Ma­ri­an Müg­ge.

Aber auch in der Of­fen­si­ve wis­sen die Bau­na­ta­ler zu glän­zen. Und hier scheint Och­mann sei­ne Mann­schaft gut auf die Geg­ner ein­zu­stel­len. Das war vor al­lem bei den bei­den Heim­sie­gen ge­gen Leu­ters­hau­sen und ge­gen Co­burg II auf­fäl­lig. Das Of­fen­siv-Kon­zept ging je­weils auf, weil die Gro­ßen­rit­ter die Schwach­stel­len ih­rer Geg­ner kon­se­quent of­fen­leg­ten. Das macht Lust auf mehr.

Das Wich­tigs­te ist für die Bau­na­ta­ler nun aber, dass sie trotz ih­res Hö­hen­flugs auf dem Bo­den blei­ben. Eu­pho­rie und Selbst­ver­trau­en müs­sen sie mit­neh­men, aber in je­dem Spiel in die­ser aus­ge­gli­chen stark be­setz­ten 3. Li­ga muss die Ein­tracht ih­re Leis­tung wie­der ab­ru­fen. Das nächs­te Mal be­reits am kom­men­den Sonn­tag in Leip­zig.

Statistik zum Spiel: SIS-Handball.de