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Den Schneid abkaufen lassen

Den Schneid abkaufen lassen

23:25 – Ein­tracht Bau­na­tal ver­liert mit­rei­ßen­des Dritt­li­ga-Du­ell ge­gen Rod­gau Nie­der-Ro­den

HNA Hessische Allgemeine (Kassel-Süd), Deutschland

Von Ge­rald Schaum­burg

Welch ein Hand­ball-Knül­ler! Ein mit­rei­ßen­dras­si­ger Kampf, in der letz­ten Vier­tel­stun­de ein Kri­mi auf des Mes­sers Schnei­de, und wie Gäs­te­trai­ner Jan Red­mann tref­fend bi­lan­zier­te, „ein Dritt­li­ga-Spiel auf ex­trem ho­hen Ni­veau – spie­le­risch, tak­tisch, kämp­fe­risch.“ Mit nur ei­nem Ha­ken: Ein­tracht Bau­na­tal kas­sier­te ge­gen Red­manns HSG Rod­gau Nie­der-Ro­den ei­ne ver­meid­ba­re 23:25 (11:9)-Nie­der­la­ge.

„Es hat sich ge­gen die zweit­bes­te Ab­wehr der Li­ga am En­de ge­rächt, dass wir uns nie ent­schei­dend ab­set­zen konn­ten, ob­wohl die Chan­cen da­zu da wa­ren“, bi­lan­zier­te Spiel­ma­cher Mar­vin Ga­b­ri­el ent­täuscht. Und kon­sta­tier­te: „Es hät­te den­noch rei­chen kön­nen, rei­chen müs­sen. Aber wir ha­ben uns den Schneid ab­kau­fen las­sen.“ Ge­führt vom bis­wei­len grenz­wer­tig bis­si­gen „Ter­ri­er“ Tim Hen­kel (Ga­b­ri­el: „Der bes­te 1:1-Spie­ler der Li­ga“), fei­er­ten die HSG ih­ren ers­ten Aus­wärts­sieg.

DAS SPIEL

Nach zehn Mi­nu­ten und ei­nem 2:4-Rück­stand stell­ten sich die Haus­her­ren auf die en­er­gi­sche HSG-Ab­wehr und die nicht im­mer sou­ve­rä­ne Spiel­lei­tung der Schieds­rich­ter aus Lü­beck ein. Kom­pakt in der Ab­wehr, ge­stützt vom ver­läss­li­chen Ma­ri­an Müg­ge im Tor, va­ria­bel über den Kreis und mit den treff­si­che­ren Hal­ben Fynn Rein­hardt und Ke­vin Tro­gisch wen­de­ten sie das Blatt und leg­ten mehr­fach drei, ja so­gar vier To­re vor.

Aber die Gäs­te ka­men im­mer wie­der her­an. Tak­tisch höchst fle­xi­bel, zer­mürb­ten sie schließ­lich die Ein­tracht-De­ckung und ge­wan­nen die zwei­te Halb­zeit 16:12. Beim 22:21 war das Spiel ge­dreht - nach 56 Mi­nu­ten. Aus­ge­rech­net jetzt ver­setz­te der zu­vor fast wir­kungs­lo­se Rück­raum mit dem 20-jäh­ri­gen Jo­han­nes von der Au den Bau­na­ta­lern den K.o.

DER KNACKPUNKT

„Mit ih­rem sieb­ten Mann hat uns die HSG ge­knackt. Dar­auf ha­ben wir kei­ne Lö­sung ge­funden“, ana­ly­sier­te Ein­tracht-Trai­ner Flo­ri­an Och­mann. Ab Mit­te der zwei­ten Hälf­te brach­te fast je­der An­griff ein Ge­gen­tor. Och­mann: „Das hat uns Druck ge­macht, da­mit sind uns Lo­cker­heit, Spiel­witz und eben auch die Punk­te ver­lo­ren ge­gan­gen.“

DIE BES­TEN

Zehn freie Wür­fe der Gro­ßen­rit­ter ent­schärft, ins­ge­samt 14 Bäl­le ge­hal­ten, da­von elf in der ers­ten Halb­zeit – über be­sag­te 40 Mi­nu­ten hielt Tor­wart Mar­co Rhein sei­ne Rod­gau­er fast im Al­lein­gang auf Schlagdis­tanz. Am we­nigs­ten aus­zu­rich­ten aber ver­moch­te er ge­gen den bes­ten Bau­na­ta­ler: Mar­vin Ga­b­ri­el zeig­te sich in ei­nem tol­len Auf­tritt nicht nur als Takt­ge­ber und Stra­te­ge, son­dern auch als acht­fa­cher Voll­stre­cker. Er setz­te die Kreis­läu­fer treff­lich ein, und er er­ziel­te die wich­ti­gen To­re, wenn die Ein­tracht un­ter Druck war. Zum 11:9 (29:58), zum 18:17 (48.), zum 21:19 (52.), zum letz­tma­li­gen Aus­gleich (22:22/57.).

DAS TOR­JÄ­GER-DU­ELL

Fand ei­gent­lich nicht statt, denn der Rod­gau­er Ti­mo Kai­ser kam we­gen ei­ner Knö­chel­ver­let­zung nur als Sie­ben­me­terschüt­ze aufs Feld. Drei Wür­fe, drei Tref­fer. Fe­lix Geß­ner be­kam wie sein Pen­dant Sven Vo­gel nur we­ni­ge Bäl­le, den­noch hät­te er an­ge­sichts schwä­che­rer Tref­fer­quo­te mit 3/1 To­ren mehr als ein Un­ent­schie­den ge­gen Kai­ser er­rei­chen kön­nen.

GSV Ein­tracht Bau­na­tal – HSG Rod­gau Nie­der-Ro­den 23:25

Bau­na­tal: Müg­ge 12 Pa­ra­den/21 Ge­gen­to­re, 16. - 25. Horn 1/4 – Weiß 1, Reh­berg 1, Gbur 1, Tro­gisch 4, Vo­gel 2, Will­rich 1, Geß­ner 3/1, Rein­hardt 2, Ga­b­ri­el 8, Drön­ner

Rod­gau: Rhein 14 Pa­ra­den/23 Ge­gen­to­re – Geck, We­ber 1, Hen­kel 1, von der Au 4, Kohlst­rung 1, Sten­ger 3, von St­ein 1, Wei­din­ger, Hod­der­sen 8, Schop­pe 3, Kai­ser 3/3, Kel­ler

SR: Bo­lus/Foit­zik (Lü­beck). Z: 480

Sie­ben­me­ter: 1/1:3/3. - Zeit­stra­fen: 6:6 Mi­nu­ten

Spiel­stän­de: 2:1 (4.), 2:4 (10.), 6:4 (16.), 8:5 (19.), 8:8 (25.), 11:9 (Hz) 12:9 (32.), 13:12 (37.), 16:12 (40.), 17:17 (42.), 21:19 (52.), 21:22 (56.), 22:22 (57.), 22:23 (57.), 22:24 (58:50), 23:24 (59:12), 23:25 (59:45).

Statistik zum Spiel: SIS-Handball.de