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Eintracht ärgert Favoriten

Eintracht ärgert Favoriten

HNA vom 16.09.2019

Baunataler Handballer spielen 24:24 gegen Großwallstadt

Von Carina Wagener

In der 52. Minute passierte in der Drittliga-Partie zwischen dem GSV Eintracht Baunatal und dem TV Großwallstadt etwas, womit die gut 300 Zuschauer in der Baunataler Rundsporthalle kaum noch gerechnet hatten: Paul Gbur traf zum 20:20- Ausgleich gegen den Favoriten und gab den Gastgebern, die in der gesamten Partie einem Rückstand mit bis zu fünf Toren hinterhergelaufen waren, neue Hoffnung. Nach einer spannenden Schlussphase gab es am Ende immerhin ein Unentschieden: Baunatal und Großwallstadt trennten sich 24:24 (9:13). Dabei hatte die Eintracht zuletzt durch Fynn Reinhardt sogar noch die Chance auf den Sieg, als das Schiedsrichtergespann drei Sekunden nachspielen ließ. Doch der junge Baunataler scheiterte in der Abwehrmauer des TVG. Zu lange hatte die Mannschaft von Trainer Matthias Deppe gebraucht, um ins Spiel zu finden. Zwar brachte Kreisläufer Felix Rehberg die Großenritter in der dritten Minute in Führung, dann waren aber lange Zeit die Gäste tonangebend und setzten sich in den ersten 20 Minuten auf 8:3 ab. Michael Spatz, am Ende mit acht Treffern erfolgreichster Torschütze der Gäste, traf dabei zweimal vom Siebenmeter-Punkt und einmal aus dem Spiel heraus. Baunatal hingegen gelang kein einziger Tempogegenstoß, und über die Außen lief gar nichts zusammen. Es sollte bis zur 24. Minute dauern, bis Felix Geßner erstmals von links traf zum 6:9. Mit einem 9:13-Rückstand aber ging es in die Pause. Nach 39 Minuten kam die Eintracht erstmals wieder auf zwei Tore heran. Von der Körpersprache hatte man zu diesem Zeitpunkt das Gefühl, dass in dieser Partie noch etwas gehen könnte. „Wir haben es verpasst, unsere Führung noch deutlicher auszubauen“, ärgerte sich später Gäste-Coach Ralf Bader, der allein 19 verworfene Bälle seiner Mannschaft zählte. „Da kannst du noch so gut verteidigen.“ Die Baunataler stellten sich immer besser auf die offensive Abwehr der Gäste ein und wurden vorn zusehends lebendiger. Viermal ging die Eintracht in der Schlussphase in Führung, in der 60. Minute war es Michael Spatz, der den Traum vom dritten Sieg in Folge aber zunichtemachte. Coach Matthias Deppe war trotzdem zufrieden. Er wertete das Unentschieden – nachdem er ein Sonderlob an Torwart Patrick Ziebert vergeben hatte – letztlich als Punktgewinn.

Eintracht Baunatal - TV Großwallstadt 24:24 (9:13)

Baunatal: Ziebert (1. - 60.), Mügge (45.), Horn (n.e.) – Trogisch 6/4, Rehberg 5, Gabriel 4, Gbur 4, Räbiger 2, Geßner 1, Reinhardt 1, Vogel 1, Helbing, Weiß.

Großwallstadt: Wetz, Redwitz – Corak 2, Eisenträger 2, Engels 2, Hüttmann 1, Keck, Matijasevic 3, Pfeiffer, J. Redwitz, Spatz 8/4, L. Spieß 1, T. Spieß 2, Stark 1, Winkler 2.

SR: Fuß/Olsok – Z.: 310 Strafminuten: 2:6

Unter der Lupe - von Manuel Kopp

Schnell in die Spur gefunden

Eintracht Baunatal hat das erste Ausrufezeichen in dieser Saison gesetzt. Das Unentschieden gegen den TV Großwallstadt ist ein Erfolg, schließlich ist der Traditionsklub ein Titelkandidat. Nach der Niederlage beim Saisonstart in Bieberau ist die Eintracht nun seit drei Partien ungeschlagen. Die Baunataler haben schnell in die Spur gefunden. Das ist nicht selbstverständlich, wenn es vor der Saison einen Trainerwechsel gibt. Unter Coach Matthias Deppe knüpfen die Großenritter an die Leistungen der starken vergangenen Saison an. Sicherlich profitiert das Team davon, dass die Leistungsträger geblieben sind – es ist eingespielt. Keine Frage, im Kader steckt viel Qualität. Einziges Manko: Er ist sehr schmal. Bleiben die Baunataler von Verletzungen verschont, ist ihnen auch in dieser Saison einiges zuzutrauen.