Home
Baunataler verpassen Auswärtssieg

Baunataler verpassen Auswärtssieg

Eintracht-Handballer spielen nach klarer Führung in Northeim 27:27

VON MANUEL KOPP Northeim/Kassel – Das war erneut nichts für schwache Nerven. Der GSV Eintracht Baunatal hat in der 3. Handball-Liga für den nächsten Krimi gesorgt. Beim Northeimer HC führten die Großenritter zwar zwischenzeitlich bereits mit vier Toren, mussten sich am Ende aber mit einem 27:27 (17:13) begnügen. „Am Ende hätten wir mit zwei Punkten, aber auch mit null Punkten nach Hause fahren können“, sagte Eintracht Trainer Dennis Weinrich. Zwar lagen die Northeimer nicht einmal im Heimspiel vorn, aber in den letzten eineinhalb Minuten hätten sie das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden können. Beim Stand von 27:27 verwarf Kevin Trogisch in der 59. Minute zunächst einen Siebenmeter. Dann waren nur noch die Gastgeber im Angriff. „Wir haben die letzten eineinhalb Minuten super verteidigt, da muss man auswärts auch mal mit einem Punkt leben können“, sagte Weinrich. Dabei waren die Baunataler so gut in die Partie gestartet. „Die erste Halbzeit war top. Wir haben mit viel Tempo gespielt und die Northeimer Fehler, die wir provoziert haben, genutzt“, sagte Weinrich. So führten die Großenritter 3:0 (5. Minute) und 5:1 (8.). Besonders gut fand Felix Geßner in die Partie, der drei der ersten fünf Tore erzielte. Zwar kamen die Northeimer zwischenzeitlich auf 8:9 heran (18.), zum Seitenwechsel hatten die Baunataler sich aber wieder ihre Vier-Tore-Führung (17:13) erkämpft. Nach der Pause wollten die Gäste natürlich so weitermachen, aber es kam anders. „Wir haben im Angriff nicht mehr die Lösungen gefunden, und nicht genug Tiefe gehabt“, erkannte der Trainer. Die Northeimer wurden stärker, die Baunataler hektischer und machten mehr Fehler. So schmolz der Vorsprung der Gäste, auch weil sich der Torwart der Gastgeber steigerte. Die Hausherren glichen zum 22:22 (48.) aus. Bis zum 25:25 (53.) blieben beide Teams gleichauf, dann zogen die Baunataler durch Tore von Paul Gbur und Phil Räbiger noch einmal auf 27:25 davon. Aber die Northeimer glichen prompt wieder aus – und so kam es zur dramatischen Schlussphase. „Über das gesamte Spiel waren wir die bessere Mannschaft. Wir haben zum Ende ein paar Fehler gemacht und den Sieg verschenkt“, sagte Geßner, der mit sechs Treffern der beste Baunataler Torschütze war. GSV-Trainer Weinrich war nur mit der ersten Halbzeit zufrieden. „Da haben wir gezeigt, was wir können. Mit der zweiten Hälfte bin ich unzufrieden. Wir haben in unserem Spiel den Faden verloren.“

Northeimer HC - Eintracht Baunatal 27:27 (13:17)

Northeim: Ullrich, Gobrecht, Wenderoth; Schlüter, Iliopoulos, Lange 9, Seekamp 4, Springer, Hempel 1, Gerstmann 1, Bode, Nowak 4, Stoepler 4, Wodarz 4

Baunatal: Ziebert (bis 50.), Mügge (ab 50.); Weiß 2, Rietze, Helbing 2, Kurtz 1, Gbur 4, Trogisch 3/2, Vogel 3, Räbiger 3, Geßner 6/5, Reinhardt 1, Gabriel 2

SR: Kroll/Schaban – Z.: 346 Strafminuten: 4 / 10

Stationen: 0:3 (5.) – 4:8 (13.) – 8:9 (18.) – 13:17 (30.) – 22:22 (48.) – 25:25 (53.) – 25:27 (55.) – 27:27 (60.)

Aus Sicht des Gastgebers:

Gastgeber beweisen nach 13:17-Halbzeitrückstand Moral

Northeimer HC erkämpft sich einen Punkt im Derby gegen Eintracht Baunatal

Northeim – Das 27:27 (13:17)-Unentschieden der Drittliga-Handballer des Northeimer HC gegen GSV Eintracht Baunatal war an Spannung kaum zu überbieten. Der NHC rannte am Sonntag in der Schuhwallhalle vor toller Kulisse lange einem Rückstand nach. Sören Lange sicherte aber schließlich zwei Minuten vor Schluss mit seinem neunten Tor den wichtigen Punkt für den NHC, der dennoch auf einem Abstiegsrang bleibt.

Der Trainerwechsel vor vier Wochen hat den Gästen sichtlich gutgetan. Die Eintracht ging schnell mit drei Treffern in Führung, bevor Lange in der sechsten Minute das erste Northeimer Tor gelang. Überhaupt nutzten Lange und Christian Stöpler (vier Tore) oft den Raum, den die offensive Baunataler Abwehr bot. Beim NHC stand immer wieder Keeper Fabian Ullrich im Mittelpunkt, der einen richtig starken Tag erwischt hatte. Dank seiner Leistung kämpfte sich der NHC wieder heran und hatte beim 8:10 (19.) das erste Mal Tuchfühlung aufgenommen. Doch Baunatal konterte gnadenlos. „Die Mannschaft lebt von den Fehlern des Gegners. Und in der ersten Halbzeit haben wir viele Fehler gemacht“, sagte Trainer Carsten Barnkothe. Die Eintracht erhöhte wieder auf 15:10, bevor Nowak und immer wieder Lange die Gastgeber zur Halbzeit etwas heranführten.

Nach der Pause kam Yanik Springer auf der linken Seite und schaffte Raum für Stöpler. Der NHC wurde sicherer und glich durch Philipp Hempel zwölf Minuten vor Schluss zum 22:22 erstmals aus. Aber Baunatal konterte mit zwei schnellen Gegentoren: 22:24! Jetzt kamen Paul-Marten Seekamp und Paul Nowak – mit Hempel stark im Mittelblock – und glichen zum 25:25 aus. Wieder gelangen Baunatal schnelle Antworten, doch Malte Wodarz und Sören Lange legten sofort zum 27:27 nach. Kurz vor Schluss wurde Björn Wenderoth zum Helden, als er einen Strafwurf vom Baunataler Kevin Trogisch parierte.

„Wir haben in der zweiten Halbzeit so gespielt, wie wir es uns vorgenommen hatten“, bilanzierte Co-Trainer Jens Schuboth. Barnkothe lobte besonders Seekamp und Ullrich sowie die Außen Lange und Stöpler.

Quelle: HNA.de