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Zwischenstop > "Solider Unterbau" trifft auf "frischen Wind"

Zehn gespielte Partien stehen aktuell auf unserem Konto, davon drei Siege. Die besondere Situation der ungewöhnlich alters-heterogenen Mischung im Team sticht dem treuen Fan sowie dem sporadischen Besucher unweigerlich ins Auge. Unser Torhüter-Trio verkörpert diese Schere exemplarisch. Während Constantin Paar zu den erfahrensten Spielern unserer Truppe zählt, sind seine beiden Kollegen Daniel Horn (20) und Alexander Klocke (22) echte Küken. Letzterer ist aktuell für einige Monate im China, die beiden vor Ort sind jede Woche für unsere Farben aktiv und blicken heute auf die bisherige Spielzeit zurück.

Nach vier Partien (0:8) fasste unser Trainer Mirko Jaissle die bisherige Ausbeute mit „Wir haben die Seuche gepachtet“ zusammen. Daniel Horn stimmt dem Vergleich rückblickend zu. „Das trifft es ganz gut, weil wir einfach zu viele technische Fehler gemacht und dazu noch sehr viel Pech hatten.“ Für Constantin Paar kamen die Startschwierigkeiten nicht ganz unerwartet: „Wir sind als komplett neu zusammengewürfelte Truppe in die Liga gestartet. Die Vorbereitung lief verletzungs- und urlaubsbedingt nicht optimal, so dass wir an deren Ende nicht wussten, wo wir wirklich stehen. Sicherlich kam es uns da nicht gerade entgegen, gleich mit den Gegnern Hüttenberg und Nieder-Roden in die Serie zu starten. Im Nachhinein betrachtet, hätten wir gegen Bad Blankenburg die Punkte holen können, hatten da aber sicherlich nicht unseren besten Tag erwischt, so dass die 0:8 Punkte am Anfang der Serie folgerichtig waren.“

Inzwischen sind sechs weitere Partien (6:6) gespielt und das Bild (insgesamt 6:14) sieht schon freundlicher aus. Ist nun „der Schalter umgelegt“ [ebenfalls O-Ton Jaissle]? „In den darauffolgenden Spielen sah das Ganze dann deutlich besser aus, wir erwischten bessere Tage an welchen einfach mehr klappte und unser Kampfgeist angefacht wurde.“ so der Jung-Keeper. Der Routinier zwischen den Pfosten geht weiter ins Detail: „Das Spiel in Halle war die Initialzündung. Nach 40 schwachen Minuten drohte die nächste Pleite und wir hätten mit 0:10 Punkten das Tabellenende geziert. Dann ging ein Ruck durch die Mannschaft und wir konnten das Spiel noch drehen. Mit diesem Sieg war dann auch das Selbstvertrauen wieder da und wir konnten mit guten Auftritten gegen Fürstenfeldbruck, in Bad Neustadt (2. Halbzeit) und gegen den TV Rödelsee nachlegen. Ich denke, wir sind jetzt in der 3. Liga angekommen. Aber man darf nicht verkennen, dass das Teamgebilde noch sehr fragil ist. Sprich uns fehlt noch das Selbstverständnis sowie der Glaube in die eigene Stärke.“

Lenken wir mal unser Augenmärk auf die `Backmischung‘ unserer Mannschaft: 50% Erfahrung + 50% junges Blut. „Das Konzept, welches der Verein jetzt wieder fährt, ist für diese Region auf diesem Niveau alternativlos. Es ist das Konzept, was den GSV von der Landesliga bis in die 2. Liga geführt hat. Nun gilt es diesen eingeschlagenen Weg wieder zu festigen und damit auch wieder das Vertrauen der talentierten Spieler aus der Region Nordhessen zu gewinnen.“ erklärt der Mann mit der 27, der seit 10 Jahren sämtliche Auf und Abs des GSV miterlebt hat. Sein Pendant steht ebenfalls ganz hinter dem eingeschlagenen Weg: „In den ersten Spielen passte es einfach noch nicht und wir hatten Anlaufschwierigkeiten in die Saison zu kommen. Es ist auch einfach schwierig mit so vielen Neuzugängen einen reibungslosen Handball zu spielen aber je mehr wir als Mannschaft zusammen finden desto besser wird es laufen und das Konzept wird aufgehen.“ Was bringen die `jungen Wilden‘ mit ins Team und wofür stehen die `Routiniers‘? Aus erfahrener Sicht ist das junge Gemüse willkommen. „Frisches Blut in einem Team ist immer etwas, was einer Mannschaft gut tut. Die Jungen bringen neuen Biss und Ehrgeiz in die Truppe. Das treibt auch die Routiniers an. Als Routiniers können wir natürlich viel Erfahrung ins Team mit einbringen. Von Vorteil ist es sicherlich auch, dass wir einen Großteil der Gegner schon lange Jahre kennen.“ Auch der erst 20-jährige sieht Vorteile in dieser Kombination: „Wir Youngsters bringen frischen Wind, den die Routiniers gebrauchen können. Sie hingegen stehen als solider Unterbau für eine Mannschaft, die sich noch entwickeln muss, um in der dritten Liga zu bestehen.“

Apropos `bestehen‘, Hand aufs Herz, wer hat beim Fußball den längeren Atem? Hier zeigt sich der 1,93m Hühne diplomatisch: „Um ehrlich zu sein, geht es oft hin und her und kein Favorit ist auszumachen. Aber die Big-Points konnte bisher oft das Team-Jung setzen, wobei man die alten Hasen natürlich nicht unterschätzen darf.“ Consi beginnt ähnlich, wird dann aber deutlicher: „Schwer zu sagen. Ich denke Team-Alt spielt den etwas effizienteren Ball. Die Jungen kombinieren sich zwar oft schön durchs Mittelfeld, lassen aber dann im gegnerischen Strafraum die letzte Konsequenz vermissen. :D“ Okay, wieder zurück zum Handball. Nach gleich drei Auswärtspartien in Folge ist die Vorfreude auf das nächste Heimspiel Ende November im eigenen Jagdrevier entsprechend groß. „Natürlich. Es macht immer Spaß in unserer Rundsporthalle vor unseren Fans aufzulaufen. Auch hier erwartet uns dann mit dem TV Kirchzell ein Gegner auf Augenhöhe. Vor eigenem Publikum sollten die zwei Punkte dann allerdings in Baunatal bleiben.“ Horn stimmt seinem Kollegen zu und scharrt ebenfalls bereits mit den Hufen: „Heimspiele sind immer etwas Besonderes, erst recht wenn man drei Auswärtsfahrten hinter sich hat. Wir freuen uns alle sehr darauf und werden natürlich um jedes Tor und jeden Punkt kämpfen!“

[ Text: GSV EB - Bild: Stefan Schmidt (publishartist) ]

Bildlegende:
Mit Daniel Horn, Constantin Paar und Alexander Klocke (v.l.n.r.) zwischen den Pfosten sind wir bestens ausgestattet.